WISSENSWERTES
Das weltbekannte „Bad der vierzig Quellen“ (inzwischen sind einige weitere Quellen entdeckt worden)
gehört zum berühmten westböhmischen Bäderdreieck. Schon im 14. Jahrhundert wurden die Quellen von den Bewohnern des Dorfes Auschowitz (Usovice) genutzt und werden deshalb die „Auschowitzer Quellen“ genannt. Das Quellgebiet, ein unzugängliches Moorgelände, gehörte ursprünglich zum Besitztum des Stiftes Tepla (Teplá), welches 1193 von Prämonstratensern gegründet wurde. Der Stift- und Kurarzt Dr. J. Nehr erkannte die Heilwirkung der hiesigen Quellen und ließ 1807 und 1808 die ersten Badehäuser erbauen.
UNTERHALTUNG UND FREITEIT
Rund 50 km Promenadenwege durchziehen die Anlagen und laden zu ausgedehnten und erholsamen Spaziergängen ein. Das kulturelle Leben in Marienbad ist überaus abwechslungsreich. Zum Genießen ist das ungewöhnliche Erlebnis der „Singenden Fontäne“ vor der Kolonnade. In ruhiger Atmosphäre kann man bei Konzerten in den Kolonnaden, beim Tanz und bei vielen anderen Gelegenheiten entspannen und erholen. Berühmte Festivals, Klassikkonzerte des Westböhmischen Sinfonieorchesters, diverse Vorstellungen im Jugendstil-Stadttheater und Galerien bieten ein internationales Kulturprogramm. Das Stadtmuseum am Goetheplatz mit einer Ausstellung über die Geschichte des Kurortes ist das älteste Haus des historischen Teils von Marienbad. Für sportliche Aktivitäten gibt es im Ort Tennisplätze, eine Reitschule sowie einen 18-Loch Golfplatz, der zu den schönsten Golfplätzen Europas zählt, 1905 erbaut, und vom englischen König Edward VII. eröffnet wurde. Die Tennisplätze, die 1883 eingeweiht wurden, waren die ersten in der Epoche der österreichischungarischen Monarchie.
LOHNENDE AUSFLUGSZIELE
Die Umgebung von Marienbad ist reich an historischen Sehenswürdigkeiten. Besuchenswert ist das Prämonstratenser-Stift in Tepl (Teplá) mit einer romanischen Basilika oder die Benediktinerabtei Kladruby, die zu den hervorragendsten Denkmälern in Böhmen gehört. Ebenso sehenswert sind die zahlreichen Burgruinen. Der in der Nähe liegende Kurort Bad Königswart (Lázně Kynžvart) lädt ein zum Besuch seines Empireschlosses, das einst Fürst von Metternich gehörte. Südlich von Marienbad befindet sich die alte Stadt Plana mit mittelalterlichem Stadtkern. Für Naturliebhaber sind besonders das Torfgebiet Kladska, der Lehrpfad im Hochmoor Tajga oder der Ort Zavisin mit einem Weg zum Gipfel eines erloschenen Basalt-Vulkans und herrlicher Aussicht auf die Umgebung zu empfehlen. Weitere Ausflugs ziele sind das malerische Städtchen Elbogen (Loket), die histor ische Stadt Eger, die berühmten Kurorte Karlsbad und Franzensbad sowie die Bierstadt Pilsen (Plzeň) und die „Goldene Stadt“ Prag.
HEILMITTEL Marienbad und Umgebung ist reich an natürlichen Heilmitteln. Die Mineralquellen, rund 140 an der Zahl, entspringen in einem relativ kleinen Umkreis und ihr Wasser ist unterschiedlich zusammengesetzt. Das Quellwasser enthält große Mengen an Kohlendioxid und zweiwertigem Eisen. Diese Heilquellen sind sogenannte kalte, natürliche Säuerlinge, deren Temperatur sich um 7 °C bis 10 °C bewegt. Dass die Marienbader Mineralquellen mit einer so unterschiedlichen chemischen Zusammensetzung in einem derart kleinen Umkreis entspringen, ist eine balneologische Rarität. Dies ermöglicht die Behandlung verschiedenster Erkrankungen. Kohlensäuregas ist ein weiteres Marienbader Heilmittel. Vor allem die „Marienquelle“ ist reich an Heilgas. Bei den Peloiden handelt es sich vor allem um Moor und Torf sowie um andere Schlämme, die in der Nähe der Heilquellen vorkommen.
BEHANDLUNGSMETHODEN Absolute Priorität bei den Behandlungen hat die Ausnutzung der ortsansässigen natürlichen Heilmittel, zu denen die Mineralwasserquellen, Heilgas und Moor gehören. Die Mineralquellen werden für heilkräftige Naturkohlensäurebäder verwendet. Das Quellgas aus den ergiebigen Gasquellen wird für die trockenen Kohlensäurebäder und für Gasinjektionen benutzt. Peloide werden nach Erwärmung in Form von Umschlägen oder Kompressen verwendet. Anwendungen wie Inhalationen, diverse Massageformen, zahlreiche Elektrotherapie-Methoden, Akupunktur, Bewegungstherapie, eine speziell ausgearbeitete Diäternährung sowie moderne balneotherapeutische Anwendungen ergänzen die Palette